Das Floß der Medusa II
Heiko Klohn ist ein leidenschaftlicher Zeichner. In kühlen Blau-Grau-Tönen schafft er hintersinnige Landschaften und Stillleben, die in akribischer Form das Verhältnis des modernen Menschen zur ihn umgebenden Natur untersuchen. Kritisch-distanziert beschreibt Klohn das ständige Streben des Menschen, die Natur zu besiegen, als eine Mission, die zum Scheitern verurteilt ist.
Mit der wandfüllenden Arbeit „Das Floß der Medusa“ von 1994 erinnert Klohn in 110 Zeichnungen an das Schiffsunglück der französischen Fregatte Medusa, die 1816 vor dem Senegal auf Grund gelaufen ist. Die meisten der 150 Passagiere retteten sich auf ein selbstgebautes Floß und trieben 17 Tage hilflos, mit kaum Proviant auf dem Meer dahin. Klohn zeichnet hier ein Sinnbild des Ausgeliefertseins auf dem verhängnisvollen Spiel der Wellen. Die Hoffnung auf Rettung am Horizont erfüllt sich erst viel zu spät.
Autor: Fr. Dr. Ingrid Erhardt, Museum Kronberg/Taunus
Das Floß der Medusa 2008
Kunstpavillon / Mit Wolfgang Sand
Das Floß der Medusa 2008
Kunstpavillon / Mit Wolfgang Sand
Das Floß der Medusa 2008
Kunstpavillon / Mit Wolfgang Sand
Foto Louvre 1993
Das Floß der Medusa
Museum Kronberg / Taunus, 2013